Wir sprechen nicht nur vom Igelball, sondern von der Fähigkeit, ihn bewusst und gezielt einzusetzen, um kurzfristig zu helfen und langfristig nicht zu schaden – das ist der Skill, den wir meinen. Diese Unterscheidung ist uns wichtig, denn oft wird der Igelball unreflektiert und automatisiert genutzt, um Gefühle und Bedürfnisse zu unterdrücken, oder ohne Anleitung zur Beruhigung ausgegeben. Das kann auf einer Akutstation zunächst hilfreich sein und etwas Autonomie zurückgeben, sollte aber nicht das Ziel bleiben. Kurzfristig mag der Igelball den emotionalen Schmerz lindern und den Fokus zurückbringen, was in manchen Situationen ausreichend ist. Langfristig geht es jedoch darum, Fähigkeiten zu entwickeln, die helfen, grundlegende Bedürfnisse gesund zu stillen: Hunger mit Essen, Müdigkeit mit Schlaf, Wut mit Selbstbehauptung und Hilflosigkeit mit Neugierde und Aktivität. Dies erfordert bewusstes Wahrnehmen und individuelles Bedürfnismanagement zur gesunden Versorgung und Entwicklung.